"VIVRE EN POF" ist ein Projekt des Kunstraums 
                        der Universität Lüneburg mit dem französischen 
                        Künstler Fabrice Hybert, das in Kooperation mit dem 
                        Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris durchgeführt 
                        wird. 
                        POF steht für "Prototype d'objet en fonctionnement", 
                          eine bestimmte Form von nicht-autonomer Skulptur, die 
                          von Fabrice Hybert entwickelt wurde. Diese Prototypen 
                          sind nicht als Gegenstände der Kontemplation konzipiert, 
                          sondern als Ausgangspunkt für das Handeln gedacht. 
                          Ihren Ursprung haben die POFs in Zeichnungen, wie die 
                          gesamte Arbeit von Hybert aus einem Zeichnungsstrom 
                          hervorgeht. Der Gebrauch dieser skulpturalen Objekte 
                          mit performativem Charakter, ihr Test auf Brauchbarkeit, 
                          ihre Weiterentwicklung oder ihre Rückführung 
                          in (z. B. ökologische oder ökonomische) Kreisläufe, 
                          aus denen sie ursprünglich stammen, setzt einen 
                          aktiven Rezipienten voraus. Erst in und über die 
                          Partizipation erfolgt die Vervollständigung der 
                          Entwürfe von Hybert.  
                        Den Auftakt nimmt das Projekt mit einer Ralley in Paris. 
                          Sie beginnt am 2. Oktober 2002 anlässlich der Ausstellung 
                          von POFs von Fabrice Hybert im Musée d'Art Moderne 
                          de Ville de Paris in der avenue du Président 
                          Wilson. Unter Beteiligung der Projektgruppe des Kunstraums 
                          der Universität Lüneburg werden die POFs an 
                          rund 60 Orten in Paris im öffentlichen Raum installiert. 
                          Die Teilnehmer an der von Hybert konzipierten Ralley 
                          haben die Aufgabe, die Prototypen im Stadtgebiet von 
                          Paris ausfindig zu machen. Sie werden mit gewissen Ressourcen 
                          ausgestattet, die ihnen die Suche erleichtern. Alle 
                          Beteiligten haben auf den verschieden Etappen Rätseln 
                          zu lösen und ernsthafte wie absurde Fragen zu beantworten, 
                          die ihnen gewisse Hinweise geben. Die Ralley endet in 
                          einer "Nuit blanche" mit einer Performance 
                          des POF Cabaret mit Eliane Pine Carrington am 5. Oktober 
                          im Pariser Museum.  
                        Im Anschluss bereitet die Projektgruppe den Lüneburger 
                          Teil des Projekts vor. Eine größere Zahl 
                          von POFs wird von Paris nach Lüneburg transferiert, 
                          um dort - jeweils von einem Monitor und einer aufgezeichneten 
                          Performance von Eliane Pine Carrington begleitet - am 
                          Campus der Universität für den sozialen Gebrauch 
                          offeriert zu werden. Auch die Erfindung und Entwicklung 
                          neuer POFs ist vorgesehen. Am 17. Januar 2003 wird die 
                          Strecke mit den Prototypen eröffnet. Die Ergebnisse 
                          des Experiments werden protokolliert und ausgewertet. 
                         
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